Schallschutz ist nicht nachrüstbar.

Im Bestand, lohnt es sich den passenden Schallschutz bei Umbauten, richtig einzuplanen.

Bei älteren Bauten, ist der vorhandene Schallschutz meist grenzwertig.

Wird umgebaut oder saniert, kann sich der resultierende Schallschutz sogar deutlich verschlechtern.

Oft sind bei älteren Bauten anamorphe Bauteile (Bauteile mit sich stark ändernden Eigenschaften) anzutreffen.

Werden alte mit neuen Bauteilen verbunden, können unerwartete Effekte auftreten.

Fenster aus den 40er Jahren, werden durch moderne, schall- und wärmedämmende Fenster ersetzt. Beim Öffnen und Schliessen der Fenster entstehen nach dem Umbau, durch starken Körperschall, bei den Nachbarn sehr störende Geräusche, infolge sekundär abgestrahlten Luftschalls – der Schallschutz hat sich durch die neuen Fester deutlich verschlechtert. Die Nachbarn werden nebst Luftschall, zusätzlich durch Erschütterung belästigt.

Der Akustiker empfiehlt für diesen Fall zur Bausubstanz einen passenden Einbau. So können die neuen Festerrahmen, keinen Körperschall auf andere Bauteile übertragen.

Eine Tennishalle wir neu für Türkische Hochzeiten und als Eventhalle für bis zu 800 Personen genutzt.

Durch ständigee Lärmklagen intervenierten die Behörden.  Der nachbarschaftlicher Lärm um das Gebäude herum, wird mit organisatorischen Massnahmen beseitigt und gibt keinen Anlass zu weiteren Klagen.

In der Eventhalle, muss die Nachhallzeit entsprechend der Nutzung verringert werden. Schallschleusen im Eingangsbereich, vermeiden, dass unnötig Schall nach aussen dringt.

Mit Ausnahme der Mieter in drei Stockwerken eines über 400 m entfernten zwölfstöckigen Wohngebäudes, kommt es zu keinen Lärmklagen mehr.

Weitere Untersuchungen zeigen, dass die Schalldämmung des Dachs eher gering ist und sich ab 150 Hz abwärts, zusätzlich verringert. Wie sich herausstellt, strahlt das Schrägdach als Flächenschallquelle Schall gerichtet nach aussen. Die Kontrolle des Abstrahlwinkels zeigt, dass der gerichtet abgestrahlte Schall, ungehindert in die Höhe geht und das Hochhaus nicht anstrahlt.

Zusätzliche Messungen zeigen, dass zwischen Mitternacht und Morgengrauen, im Fall einer Inversionslage, durch die verschiedenen Luftschichten der Schall so gebeugt wird, dass er genau auf drei Stockwerke des unteren Viertels des Hochhauses trifft, wo die Mieter belästigt werden.

Verschiedene Lösungsmöglichkeiten, mit welchen einerseits der Schallpegel in der Halle verringert, werden aufgezeigt. Gleichzeitig soll mit diesen Massnahmen, die Schalldämmung der Dachkonstruktion so verbessert werden, dass sich der nach aussen abgestrahlte Pegel, um 10 dB verringert.

Mit dem Konzept aus verschiedenen Varianten und Etappen, erarbeitet die Vollzugsbehörde mit den Besitzern eine Lösung, die zumutbar und finanziell tragbar ist.